Brandbekämpfung: Multikopter wird zum fliegenden Strahlrohr

Drohnen beim Feuerwehr-, Rettungs- oder Polizeieinsatz sind keine Seltenheit mehr. Zur direkten Brandbekämpfung werden sie aber standardmäßig noch nicht eingesetzt. Der Feuerwehrfahrzeug-Hersteller Rosenbauer aus Österreich hat mit einem StartUp-Unternehmen aus Lettland einen Versuch gestartet.

Dem Versuch vorausgegangen war ein Test des lettischen Schwerlast-Drohnenhersteller Aerones Ltd., mit dem Feuer- und Rettungsteam der Stadt Aizkraukle aus Lettland. Bei diesem Test wurde eine Drohne mit einem Strahlrohr versehen und ein Objekt aus luftiger Höhe „gelöscht“. Das Experiment hat bewiesen, dass Drohnen durchaus in der Lage sind, Höhen zu erreichen, welche Leitern auf Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr übersteigen. Die Drohne konnte auch schwer erreichbare und gefährliche Stellen erreichen.

Derzeit beträgt das Gewicht der Drohne 55 kg und hat eine Länge und Breite von 3 Metern. Mit 145 kg Hubkraft können sie je nach Witterung bis zu 30 min arbeiten. Es dauert 15 Minuten um die Batterien auszutauschen, wohingegen die Ladedauer ungefähr 90 Minuten beträgt. In derartigen Einsätzen kann es sogar sinnvoll sein, die Drohne über Spezialkabel zu versorgen. Dies sollen Tests in naher Zukunft zeigen. Das StartUp meldet derzeit ein Patent für diese Art Löschdrohne an. Das Unternehmen glaubt, dass mit leistungsstarken Drohnen Höhen von 300 bis 400 Metern für die Brandbekämpfung möglich sind.

Versuch mit Rosenbauer

Aufbauend auf diesen Test hat Rosenbauer gemeinsam mit Aerones einen Löschvorgang in 85 Metern Höhe durchgeführt. In dieser Höhe konnte eine beachtliche Ausstoßleistung von etwa 100 Litern Wasser in der Minute erzielt werden. Laut Rosenbauer war der Rückstoß des Strahlrohres war für den erfahrenen Drohnenpiloten kein Problem. Durchgeführt wurde der Versuch mit einem Rosenbauer Hochdrucklöschsystem. Wie das Unternehmen weiter mitteilt, wurde ein Fahrzeug mit eingebauter NH-Pumpe zur Verfügung gestellt, welche über die Hochdruckstufe eine Normleistung von 400 l/min bei 40 bar produziert.

Die Testdrohne wog bei diesem Versuch über 70 kg, da sie mit einem Rosenbauer Hochdruckstrahlrohr NEPIRO ausgestattet wurde. Diese war über eine freihängende HD-Schlauchleitung an die Pumpenanlage im Fahrzeug angeschlossen. Parallel zum Schlauch führte ein Kabel zur Stromversorgung direkt zur Drohne, was einen Akkubetrieb unnötig machte. Die vier weißen Kisten sind Schwimmkörper, um auch im Wasser starten und landen zu können.

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