Für Sie getestet: Die DFS-DrohnenApp

Seit Ende Juli ist die DFS-DrohnenApp für Hobby-Piloten von Drohnen nun am Markt. Gemeinsam mit ihrem belgischen Technologiepartner Unifly hat die Deutsche Flugsicherung die App zur Erhöhung der Sicherheit im unkontrollierten Luftraum entwickelt. Ziel der App ist es, Käufer von Klein- und Spielzeugdrohnen auf potenzielle Gefahren der Nutzung aufmerksam zu machen. Wir haben die kostenfreie App über Android getestet. Erhältlich ist sie aber auch über den Apple App Store für iOS.

Informiert über geltende Regeln und Vorschriften

Die DrohnenApp zeigt Nutzern jederzeit und für jeden Standort in Deutschland an, wo sie mit ihrer Drohne fliegen dürfen und wo nicht. Außerdem informiert sie umfassend über die geltenden Regeln und Vorschriften sowie Beschränkungen bei der Nutzung. Die deutschsprachige App gibt Drohnen-Steuerern mittels einer interaktiven Landkarte für jeden Standort einfach, umfassend und zuverlässig Auskunft, in welchen Gebieten Drohnen sicher und legal aufsteigen können und wo Einschränkungen und Verbote existieren.

Gebiete und Einrichtungen, die nicht oder nur eingeschränkt überflogen werden dürfen, werden mit einer übersichtlichen Darstellung individualisiert angezeigt. Dazu zählen neben Flugplätzen und anderen geschützten Lufträumen beispielsweise Krankenhäuser, Industrie- und Energieanlagen, polizeiliche und militärische Einrichtungen sowie Wasser- und Fernstraßen, Bahntrassen und Naturschutzgebiete. Die dazu geltenden Vorschriften sind in einer zusätzlichen Regelübersicht detailliert erläutert. Die DFS-App berücksichtigt dabei die Vorgaben der neuen Luftverkehrsordnung (Drohnenverordnung) vom April 2017. Darüber hinaus bietet die App dem Nutzer mit einer Logbuch-Funktion eine Übersicht seiner durchgeführten Flüge.

Die DFS Drohnen-App zeigt Flugverbotszonen am Standort an
Die DFS Drohnen-App zeigt Flugverbotszonen am Standort an (Foto: Deutsche Flugsicherung)

Die App nutzt Informationen sowie Kartenmaterial aus amtlichen Quellen. Diese werden mit Daten der DFS angereichert, die im täglichen Flugsicherungsgeschäft der DFS genutzt werden. Die Bündelung dieser Datenquellen in einer einzigen Anwendung ist praktisch und ist in dieser Form in Deutschland neu. Kurz gesagt: Die DFS-DrohnenApp ist ein Stück Sicherheit, das in jede Hosentasche passt“, so der Vorsitzender Prof. Scheurle der DFS-Geschäftsführung.

Die DFS-DrohnenApp im Test

Die Installation der App über den Google Play Store erfolgte problemlos. Nach dem herunterladen wurde die App gestartet. Eine Anmeldung ist erst mal nicht notwendig, empfehlen wir aber. Denn ohne Anmeldung ist die Nutzung der App nur sehr eingeschränkt möglich und daher wenig sinnvoll. Die Anmeldung erfolgt in der App und setzt eine Registrierung voraus. Die Nutzungsbedingungen müssen akzeptiert werden. Wer sich registriert kann Vorname, Name und Emailadresse eingeben und das Passwort festlegen. Um das Konto aktivieren zu können, muss auf den Link „Konto aktivieren“ der Email geklickt werden, die gleich nach der Registrierung zugesendet wird. Jetzt mit den angegebenen Logindaten anmelden und schon kann es losgehen.

Wer möchte kann seine Drohne hinzufügen (Angabe von Modell, Serie und Seriennummer) sowie das Gewicht und die Geschwindigkeit angeben. Zu guter Letzt sollte die geplante Flughöhe und der Flugradius festgelegt werden. Diese Daten benötigt die App um ermitteln zu können, ob rund um den Standort eventuell eine Flugverbotszone besteht. Für den Standort sollte das GPS des Smartphones oder des Tablets aktiviert sein. Der Radius lässt sich mit maximal
500 Metern angeben, die Höhe mit maximal 150 Metern.

Der Radius wird in der App in grau-blau markiert, bestehende Flugverbotszonen sind rot eingekreist. Ist alles in Ordnung, signalisiert das ein weißer Haken mit grünem Untergrund. Ist die Flughöhe zu hoch oder gar die Entfernung zu einer Flugverbotszone zu nah, erscheint ein Ausrufezeichen auf rotem Untergrund. Eine Berührung darauf und die jeweils verletzte Regel erscheint. In diesem Fall sind die Flughöhe und/oder der Flugradius zu korrigieren. Etwa 300 Meter von unserer Straße entfernt befindet sich die örtliche Polizeiwache. Auch unser Krankenhaus befindet sich in einer eingekreisten Zone. Teilweise sind große Flächen in rot markiert. Weshalb es sich hierbei um eine Flugverbotszone handeln soll, wird in der App nicht erklärt. Bestenfalls könnten bei einem Klick darauf der Grund für die Flugverbotszone erscheinen. Vielleicht wird dies in Zukunft zum besseren Verständnis noch in der App berücksichtigt.

Ready for Takeoff – Bereit zum Abheben

Ist die App mit allen Daten versorgt kann es losgehen. Ein Klick auf TAKEOFF, den Zweck des Fluges (Hobby und Sport, Inspektion, Photo und Video…) auswählen und die Drohne ist in der Luft. Es läuft ein Timer der die Zeit des Fluges misst. Ist der Drohnenflug beendet, genügt ein Klick auf „Landen“. Ein Blick ins Logbuch genügt um mir zu zeigen, wann ich wie lange mit meiner Drohne geflogen bin. Leider wird der Standort nicht mit angegeben.

Da das Smartphone in der Regel nicht mitfliegt, orientiert sich die App am Standort des Piloten und nicht am Standort der Drohne. Der Pilot muss deshalb aufpassen, dass er versehentlich nicht über seinen Flugradius hinauskommt und eventuell in eine Flugverbotszone fliegt. Der Radius ändert sich erst, wenn sich auch der Pilot mit seinem Smartphone vom Ausgangspunkt entfernt.

Fazit:
Eine sehr gute App, um die Flugverbotszonen in der Gegend in Erfahrung zu bringen und sich mit den geltenden Regeln noch besser vertraut zu machen.

Pro

  • Anonymer Zugriff
  • Leichte Bedienung

Contra

  • Standort im Logbuch fehlt
  • Flugverbotszonen werden nicht benannt

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