Pilotversuch: Polizei in Bayern erhält zusätzliche Drohnen

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sorgt für zusätzliche Multicopter bei der bayerischen Polizei. Es handelt sich vorerst um einen Pilotversuch zur Unterstützung bei Vermisstensuche, zur Gefahrenlagen und zur Tatortarbeit. „Damit wollen wir bei der Bayerischen Polizei weitere Erfahrungen zum Einsatzwert von Drohnen sammeln“, erklärt der Herrmann vom Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr.

Bayern noch sicherer machen

Bei Bedarf sollen an Januar 2018 alle bayerischen Polizeidienststellen die unbemannten Luftfahrzeuge anfordern können. Das Pilotprojekt schlägt mit etwa 75.000 Euro zu Buche und wird laut Ministerium ein Jahr lang dauern. Innenminister Herrmann ist sich sicher, dass „unsere neuen Drohnen die taktischen Möglichkeiten der Polizei weiter verbessern werden. Damit können wir Bayern noch sicherer machen.“

Der Einsatz der Polizei-Multicopter haben einen Mehrwert unter anderem bei Gefahren- und Schadenslagen sowie bei der Tatortarbeit und der Verkehrsunfallaufnahme, gerade auch wenn der Polizeihubschrauber beispielsweise witterungsbedingt nicht zur Verfügung steht.

Polizeidrohnen bereits seit 2015 im Einsatz

Die bayerische Polizei verfügt seit 2015 verschiedene Drohnensysteme, welche bereits beim G7-Gipfel in Elmau eingesetzt wurden. Das Bayerische Landeskriminalamt und Spezialeinheiten setzen bereits erfolgreich auf Kameradrohnen, beispielsweise zur Ortung von Handysignalen bei der Vermisstensuche. Nach Herrmanns Worten werden die neuen Drohnen bei der Bereitschaftspolizei in Nürnberg, beim Polizeipräsidium Oberbayern Nord am Flughafen Erding und bei den Spezialeinheiten Südbayern in München zentral stationiert.

Der Innenminister kündigt an, dass „jeder der drei Standorte für den Pilottest eine neue und auf die jeweiligen Bedürfnisse speziell zugeschnittene hochmoderne Polizeidrohne erhält.“ Die eigens dafür eingerichtete Arbeitsgruppe Multicopter bei der bayerischen Polizei, unter Leitung von Polizeidirektor Thomas Vieweg, koordiniert insgesamt sechs Drohnen.

Personal wird umfangreich geschult

Alle neun Systeme sind mit hochauflösenden Kameras ausgestattet, deren Aufnahmen strengster Datensicherheit unterliegen. „Großen Wert legen wir auch auf die umfangreiche Schulung des Bedienpersonals“, ergänzt Herrmann. Um die Erfahrungen aus der Pilotphase auswerten zu können, wird laut Herrmann jeder Einsatz der Polizeidrohnen eingehend dokumentiert und ausgewertet. „Dabei prüfen unsere Experten insbesondere, ob der Einsatzzweck für das Fluggerät geeignet war, das gewünschte Einsatzziel erreicht wurde und welche Optimierungsmöglichkeiten bestehen“, so der Minister. „Ein Einsatz bei Demonstrationen und anderen Versammlungslagen ist aufgrund der strengen rechtlichen Rahmenbedingungen vorerst nicht geplant.“

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