Steuerfahndung via Drohne

Es ist nichts Neues, in Spanien ist die Staatskasse leer. Deshalb muss sich Spaniens Finanzminister und Wirtschaftswissenschaftler Cristobal Montoro etwas einfallen lassen, um die Kasse wieder zu füllen. Bekannt ist er eigentlich dafür, mit ungewöhnlichen Mitteln Jagd auf Steuersünder zu machen. In Spanien ist Steuerhinterziehung noch immer ein Kavaliersdelikt. Die fehlenden Steuereinnahmen sollen etwa 25% vom BIP (Bruttoinlandsprodukt) ausmachen. In Euro sind dies etwa 270 Milliarden bei einem BIP von 1,24 Milliarden US-Dollar im Jahr 2016.

Spaniens Regierung hat Drohnen über das Land fliegen lassen

In einem aktuellen Bericht spricht das Finanzministerium von einem „Schatz“, der nur noch gehoben werden müsste. Durch die Unterstützung von Drohnen und Satellitenbildern konnte die Regierung über 1,7 Millionen Immobilien finden, deren Eigentümer entweder keine oder zu wenig Grundsteuer an den Staat entrichten. Dazu wurden über mehrere Monate ungefähr 4.300 Ortschaften mit Drohnen überflogen und 19 Millionen Immobilien „überprüft“. Kein Wunder, wenn hier von einem Schatz gesprochen wird. 1.700 Ortschaften müssen noch „überdrohnt“ bzw. überflogen werden.

Drohnenflug nicht ganz billig

Die Kosten belaufen sich laut Spaniens Medien auf etwa 80 Millionen Euro. Ein nicht ganz billiger Drohnenflug, aber rentabel. Die nachgeforderte Grundsteuer beläuft sich auf etwa 1,2 Milliarden Euro. Wie der Finanzminister verlauten lässt, ist die Summe höher als erwartet.

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