Lebensrettende Blutkonserven kommen jetzt mit dem MediCargo

Das Deutsche Rote Kreuz verzeichnet aktuell eine noch geringere Blutspendenbereitschaft in der Bevölkerung als sonst. Die Folge: Wir kommen in eine kritische Versorgungslage. Warum spenden immer mehr Menschen weniger Blut? Es sind die Folgen der Corona-Pandemie, Beginn der Ferienzeit, die hohen sommerlichen Tagestemperaturen sowie die fehlende Erreichbarkeit registrierter Blutspender.

Die Versorgungslage ist bundesweit als kritisch zu bewerten, weil bedingt durch die Corona-Pandemie viele Operationen verschoben wurden und jetzt nachgeholt werden. Demzufolge besteht aktuell auch ein erhöhter Bedarf an Blutkonserven. In Deutschland werden jeden Tag circa 15.000 Blutkonserven benötigt, um kranken und verletzten Menschen zu helfen.  

Schneller und zuverlässiger Transport zwischen A und B

Speziell in medizinischen Notfällen ist es wichtig, dass dringend benötigte Blutpräparate schnell und ohne Zeitverlust von der Blutbank in die OP-Bereiche der Kliniken transportiert werden. Um diesen Prozess zu beschleunigen, wurde von der ADAC-Luftrettung und dem DRK-Blutspendedienst in den beiden letzten Jahren ein neues Transportmittel getestet: eine Drohne. Die MediCargo-Drohne, so ihr Name, wurde in Ulm erprobt und soll jetzt in den bundesweiten Regelbetrieb überführt werden.   

Der MediCargo-Kopter ist schneller als jedes Taxi

In der Regel werden dringend erforderliche Blutkonserven per Lieferdienst, Kurier oder Taxi zum Empfänger transportiert. Dafür wird im Durchschnitt ein Transportweg von einer Viertelstunde veranschlagt. Die MediCargo-Drohne schafft den gleichen Weg in nur 3 Minuten. Ein unschlagbarer Vorteil. Über 100 Testflüge hat der MediCargo-Kopter bereits absolviert. Die Ergebnisse sind so vielversprechend, dass das Forschungsprojekt in ganz Deutschland in den Regelbetrieb gehen soll.  

Vor der bundesweiten Einführung des Transportkopters soll eine neue Drohnen-Generation entwickelt und gebaut werden. In diese neue Modellreihe sollen alle bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse der über 2-jährigen Testphase einfließen.

Die Transportdrohne „ MediCargo “. Im Hintergrund der in Ulm stationierte ADAC Rettungshubschrauber „Christoph 22“.

Ausgereifte Drohnenlogistik für verbesserte Patientenversorgung

Der Kopter mit einem Eigengewicht von 7 Kilogramm ist mit einem dreifach abgesicherten Flugsteuerungssystem und einem Sicherheitsfallschirm ausgestattet. Er kann 1,5 Kilogramm Nutzlast transportieren, das entspricht dem Gewicht von drei Blutkonserven.

Der MediCargo-Kopter 2.0 könnte sich in Deutschland – nach erfolgter Modellanpassung – zum Standardtransportmittel für dringend benötigte Blutpräparate, Medikamente oder Gewebeproben entwickeln.

Werden auch Sie zum Lebensretter und spenden Sie Blut!

Nähere Informationen finden Sie hier: https://www.drk-blutspende.de

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