Drohnen sollen Verkehrsträger der Zukunft werden

Am Mittwoch stellte Verkehrsminister Andreas Scheuer im Rahmen einer Pressekonferenz im Garten des Ministeriums in Berlin den Aktionsplan für unbemannte Luftfahrtsysteme und innovative Luftfahrtkonzepte der Öffentlichkeit vor. Mit dem Aktionspapier sollen für Drohnen und Flugtaxis neue Geschäftsfelder und Einsatzmöglichkeiten geschaffen werden.

Der Aktionsplan „unbemannte Luftfahrtsystme und innovative Luftfahrtkonzepte“ vorgestellt am Mittwoch, den 13.05.2020 von Verkehrsminister Andreas Scheuer

Wird 2023 alles anders?

Angesichts des anhaltenden Pakete-Booms könnten Drohnen bereits in drei Jahren Warensendungen auf dem Luftweg ausliefern. So könnte der innerstädtische Lieferverkehr stark entlastet werden, so der Minister. Auch lebensnotwendige medizinische Güter könnten in kürzester Zeit dorthin geflogen werden, wo sie dringend benötigt werden. Auch ländliche oder schwer erreichbare Regionen sind über den Luftweg schneller zu erreichen – sie könnten ebenfalls von der neuen Luftfahrt-Technologie stark profitieren.

Die Einsatzmöglichkeiten sich vielfältig

Die unbemannten Luftfahrzeuge sollen zukünftig in der Landwirtschaft bei der gezielten Ausbringung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln, im Katastrophenschutz zur besseren Lagebeurteilung bei Überschwemmungen oder Waldbränden oder zur Überprüfung von Windrädern oder Hochspannungsleitungen stärker zum Einsatz kommen.

Mit dem Flugtaxi zum Flughafen?

Der ambitionierte Aktionsplan der Bundesregierung sieht vor, Drohnen in Deutschland alltagstauglich zu machen. Der Verkehrsminister setzt in diesem Zusammenhang auch auf das Thema: Flugtaxis. Sie sollen die neuen Verkehrsträger der Zukunft werden, wenn auch klar ist, dass es sich hierbei nicht um ein Massenverkehrsmittel handelt. Die Bundesregierung möchte mit dem vorgestellten Konzept dazu beitragen, dass unbemannte Luftfahrtsysteme verstärkt in Deutschland entwickelt werden und auch hierzulande zur Anwendung kommen. Einige deutsche Unternehmen sind bereits mit der Entwicklung von Flugtaxis beschäftigt. Erklärtes Ziel ist es, im Bereich der unbemannten Luftfahrt zukünftig die Vorreiterrolle übernehmen zu wollen.

EU-weite Drohnenverordnung kommt mit Verspätung

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für den massenhaften Einsatz von Drohnen müssen allerdings noch geschaffen werden. Wichtig sei es, die Sicherheit des Luftraums zu gewährleisten und die Privatsphäre der Bürger zu schützen, so Andreas Scheuer.

Bereits im letzten Jahr sollte eine EU-weit gültige Drohnenverordnung eingeführt werden. Weil einige Staaten, darunter auch Deutschland, mit der Umsetzung der Maßnahmen in nationales Recht nicht rechtzeitig fertig geworden sind, wird das neue Gesetz wahrscheinlich erst Anfang nächsten Jahres zur Anwendung kommen. Es wird auch mit verschärften Regelungen für Drohnenpiloten zu rechnen sein. So werden Kopter über 250 Gramm Abfluggewicht zukünftig nur noch mit Drohnenführerschein und entsprechender Registrierung betrieben werden dürfen.

Der in Berlin vorgestellte Aktionsplan ist in jedem Fall ein deutliches Signal und ein wichtiges Bekenntnis der Bundesregierung, die Entwicklung der Drohnentechnologie in Deutschland aktiv voranbringen zu wollen.

Hier können Sie den Aktionsplan der Bundesregierung einsehen:

https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage/DG/aktionsplan-drohnen.pdf?__blob=publicationFile

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