DFS führt erfolgreiche Drohnenabwehr-Tests durch

An deutschen Verkehrsflughäfen kommt es immer wieder zu Zwischenfällen mit illegal betriebenen Drohnen. Die meisten Verstöße werden vom Frankfurter Flughafen gemeldet. Die Deutsche Flugsicherung, DFS, testete jetzt einige unterschiedliche Abwehrmaßnahmen.

Man könnte meinen, dass es wegen der Corona Krise und dem stark reduzierten Flugverkehrsaufkommen auch zu weniger Drohnensichtungen an deutschen Flughäfen kommt. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Im ersten Quartal dieses Jahres sind mehr illegale betriebene Drohnen an deutschen Flughäfen gesichtet worden als im Jahr zuvor. Die DFS hat in den letzten fünf Jahren weit über 500 Flugverkehrsbehinderungen durch illegal betriebene Drohnen festgestellt. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.

Es herrscht absolutes Flugverbot für Drohnen in der Nähe von Flughäfen

Mittlerweile sollte jeder Drohnenpilot wissen, dass der Betrieb eines Kopters in der Nähe von Start- und Landebahnen strengstens verboten ist und zu Flughäfen ein Abstand von mindestens 1,5 Kilometern eingehalten werden muss. Der Verstoß gilt als gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr und kann mit Freiheitsstrafen von bis zu 10 Jahren geahndet werden. Doch leider schreckt das Verbot unbelehrbare Drohnensteuerer von ihrem Vorhaben nicht ab.

Das einzige Mittel, unerwünschten Kopterpiloten auf die Spur zu kommen, ist eine verbesserte Aufklärung vor Ort. Ein spezielles Detektionssystem, das von der Deutschen Flugsicherung an den Flughäfen Frankfurt und München getestet wurde, soll in Zukunft Abhilfe schaffen.

Keine leichte Aufgabe

Insgesamt sechs unterschiedliche Drohnen-Detektionssystme (DDS) wurden seit August dieses Jahres getestet. Die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit des Systems, das zukünftig im Flughafenumfeld eingesetzt werden soll, ist sehr hoch. So müssen viele unterschiedliche Gebäudevarianten, Topografien, Vegetationen, Start- und Ladebahnstrukturen erkannt werden. Unerwünschte Drohnen müssen geortet und von anderen beweglichen Objekten wie Hubschraubern oder Vögeln, die ebenfalls auf dem Flughafengelände unterwegs sind, unterschieden werden können. Das System soll auch die vielen unterschiedlichen Drohnentypen, die es derzeit auf dem Markt gibt, eindeutig identifizieren und zuordnen können … und das alles bei Tag und bei Nacht.

Nächstes Jahr fällt die Entscheidung

Die Erfahrungen der viermonatigen Testphase zeigen, dass es weder ein Infrarot- oder Radartechnologiesystem gibt, das als Universallösung alle Herausforderungen auf einmal löst. Dafür sind die Anforderungen zu umfangreich und zu unterschiedlich. Nach heutigem Stand der Erkenntnis verspricht eine Kombination aus verschiedenen Sensortechnologien größtmöglichen Erfolg. Die vorliegenden Testergebnisse werden jetzt erst einmal aufgearbeitet. Nächstes Jahr wird die DFS ein Verfahren zur Auswahl einer geeigneten Technologie vorlegen.

Kopterpiloten lassen sich zukünftig schneller aufspüren

Eins ist bereits heute sicher: Drohnenpiloten, die ihren Kopter bisher aus einer vermeintlich sicheren Entfernung und Deckung über der Flugverbotszone „Flughafen“ betrieben haben, können von der neuen Drohnentechnologie zukünftig genauso schnell aufgespürt werden wie der Kopter selbst. Die neue Technik machts möglich!

Ein interessanter Beitrag zum Thema in den Tagesthemen vom 15.11.2020:

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