Drohne Blue Jay soll Sicherheit in Fußballstadien verbessern

Der Fußballsport begeistert Menschen in aller Welt. Das Veranstaltungsereignis selbst sollte in den Stadien im Vordergrund stehen. Aber wachsende Sicherheitsbedenken stellen die Ordnungskräfte immer wieder vor große Herausforderungen. Ob es sich um den verbotenen Einsatz von Böllern, Bengalos und Fakeln oder um gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Fußballfans handelt. Ordner allein können das Geschehen auf den Tribünen nicht vollständig erfassen. Der Sicherheitsaspekt steht immer an erster Stelle und setzt ein schnelles und angepasstes Eingreifen der Sicherheitsbeamten bei Gefahrensituationen voraus. Insofern sind neue Konzepte und Technologien, die ein frühes Bekanntwerden von Gefahrensituationen ermöglichen, stets gefragt. Studenten der technischen Universität Eindhoven haben jetzt eine Drohne namens Blue Jay entwickelt, die aufgrund ihrer künstlichen Intelligenz Gefahren-Situationen in Fußballstadien selbstständig erkennen kann. Damit ist sie in der Lage, Sicherheitskräfte, Feuerwehr und Polizeibeamte bei der Lagebeurteilung aktiv zu unterstützen und mögliche Risiken besser einschätzen zu können.  

Künstliche Intelligenz macht es möglich

Im Philips-Stadion, der Heimspielstätte des PSV Eindhoven, wurden die autonomen Flugeigenschaften und das Erkennen von Notfalllagen mit der Drohne Blue Jay bereits erfolgreich getestet. Der Kopter soll nicht nur Informationen aufnehmen und weitergeben, sondern auch mit den Stadionbesuchern interagieren können. Dazu ist das Fluggerät mit einem Lichtring und einem ausdrucksstarken Augenpaar ausgestattet, um mit den Benutzern in einfachster Weise kommunizieren zu können. Wenn Blue Jay einen Sprachbefehl erhält, nimmt er Augenkontakt auf und bestätigt den erhaltenen Befehl durch subtile Geräusche und Lichter. Er könnte im Bedarfsfall auch mit Stadionbesuchern kommunizieren, die zum Beispiel dringend Hilfe benötigen. Blue Jay könnte Stadiongäste, die sich in Notfallsituationen wie dichtem Gedränge, Tumulten oder nahegelegenen Fan-Krawallen befinden, den direkten Weg zu naheliegenden Ausgängen oder Fluchtwegen weisen.

Dienstbeginn: Spätestens 2022

Bis zum Jahr 2022 soll die autonom agierende Drohne im Philips-Stadion ihren Dienst aufnehmen. Im Überflug soll sie Notfälle oder Unruhen selbstständig erkennen können und im Bedarfsfall das Sicherheitspersonal über eine App informieren. Blue Jay kann dank ihrer künstlichen Intelligenz verdächtige Personen aufgrund ihres auffälligen Verhaltens lokalisieren und diese auch auf Stadiontribünen verfolgen.

Die Projektteams

Da für den Bau des Kopters viele unterschiedliche Techniken notwendig sind, arbeiten die Studenten in unterschiedlichen Projektteams. Ein Softwareteam sorgt dafür, dass der Kopter selbstständig fliegt und Hindernisse erkennt. Ein anderes Team ist für die Emotionserkennung zuständig. Um die technische Ausstattung des Fluggeräts kümmert sich ein Hardware-Team. Letztendlich werden die entwickelten Einzelkomponenten zu einem Ganzen zusammengeführt.

Die Vision

Der Einsatz von Blue Jay im Fußballstadion ist aber nur eine Idee der Studenten. Das Projektteam setzt sich jedes Jahr aus immer neuen Teilnehmern zusammen und steckt sich dabei immer neue Ziele.

Die Vision: Drohnen sollen den Menschen in seinem täglichen Leben autonom und interaktiv unterstützen und dabei helfen, die Lebensqualität stetig zu verbessern.

Viele unterschiedliche Einsatzgebiete

So soll der Blue Jay Kopter zukünftig zu einem fliegenden Assistenzsystem ausgebaut werden und beispielsweise in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen unterstützend tätig werden. Auch der Einsatz auf Festivals oder Großveranstaltungen ist denkbar, um Notsituationen zu erkennen und Erste-Hilfe-Mitarbeiter zu unterstützen, Patienten schneller zu finden. Nähere Informationen zu Blue Jay finden Sie auf: BLUE JAY

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