Mit Drohnen gegen die Verbreitung des Coronavirus

Nach aktuellem Stand (05.02.2020) sind in China mehr als 24.000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, 490 Personen sind bereits daran verstorben. In über 24 Ländern der Erde ist die Krankheit bereits aufgetreten. Weltweit wurden bisher 24.500 Fälle gemeldet, in Deutschland 12.

China ist bemüht alles Mögliche gegen die rasende Verbreitung der Lungenkrankheit zu unternehmen. Die Regierung in Peking will unter allen Umständen den Eindruck vermeiden, die aktuelle Coronavirus Krise nicht im Griff zu haben.

Von den staatlichen Medien, genauer gesagt von der chinesischen Zeitung Global Times, die von der kommunistischen Partei herausgegeben wird, wurde dieser Tage ein verstörendes Video veröffentlicht:

Eine Drohne fliegt in einem chinesischen Dorf über eine ältere Frau – dabei ertönt aus dem Lautsprecher des Kopters eine männliche blecherne Echo-Stimme. Die verschrecke Bewohnerin wird aus der Luft ermahnt, zum Schutz vor dem Coronavirus nicht ohne Mundschutz draußen herumzulaufen, besser nach Hause zu gehen und das Händewaschen nicht zu vergessen.

Die Global Times berichtet, dass die chinesischen Behörden jetzt Drohnen zu Aufklärung der einheimischen Bevölkerung einsetzen, um auf die Bevölkerung auf die Gefahren der Viruskrankheit aufmerksam zu machen. Dies sei eine sinnvolle Maßnahme zur Eindämmung der Krankheit ohne sich selbst der Gefahr einer Infektion auszusetzen. 

Ein Fotograf und nicht die Behörde

Richtig ist, dass nicht die Regierung den Kopter eingesetzt hat sondern der Fotograf Guo Junjie. Er war zum Frühjahrsfest in seinen Heimatdorf Caowu in Baimiaozi gereist und langweilte sich aufgrund der vorherrschenden Quarantänemaßnahmen. So kam er auf die Idee mit der Drohne.

Das veröffentlichte Video habe er mit Zustimmung des Dorfkomitees aufgenommen. „Jeder war vorher informiert, dass die Drohne fliegen würde, weil es ja die persönliche Privatsphäre betrifft„, sagte der Fotograf.

Er habe vor allem „unfolgsame ältere Leute“ mit der Drohne verfolgt, die sich nicht an die Anweisungen gehalten haben Mundschutz zu tragen und Zuhause zu bleiben.

Die örtliche chinesische Verwaltung lobte ihn für die außergewöhnliche Präventionsmaßnahme. Einen flächendeckenden Einsatz von Drohnen gegen die Epidemie wird es wohl nicht geben. Initiativen von örtlichen Behörden oder Einzelpersonen würden aber gebilligt und auch unterstützt.

Guo Junjie will jetzt auch anderen Dörfern „helfen“, sagte er abschließend.

Der Einsatz von Drohnen in entlegenen chinesischen Dörfern und Bezirken ist sicherlich sinnvoll. Mit deren Hilfe könnte die dort lebende Bevölkerung über einfachste Präventionsmaßnahmen gezielt informiert werden. Nicht nur ein kreativer, sondern auch effektiver Ansatz!

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